Winterreifen – darauf müssen Sie achten
Ab 7 Grad Celsius sollten Sie mit Winterrädern unterwegs sein. Denn spätestens bei dieser Temperatur verhärtet das Gummi von Sommerreifen so stark, dass die Fahreigenschaften unsicher werden. Was Sie sonst noch zum Thema Winterreifen wissen sollten, haben wir für Sie knapp und übersichtlich zusammengefasst.
Winterreifen-Pflicht, oder nicht?
In Deutschland gibt es eine sogenannte „Situative Winterreifen-Pflicht“. Doch was heißt das eigentlich? Es gibt kein konkretes Datum, ab dem Sie verpflichtet sind, mit Winterrädern zu fahren. Aber: Bei Schnee, Schneematsch, Glatteis oder Reifglätte dürfen Sie nur mit entsprechend gekennzeichneten Winter- oder Ganzjahresreifen unterwegs sein. Haben Sie den Räderwechsel vorher verpasst, müssen Sie Ihr Fahrzeug stehen lassen.
Winterreifen nur mit „Alpine-Symbol“?
Seit Oktober 2024 gelten neue Regeln. Als Winterreifen im Sinne des Gesetzes gelten nur noch Reifen, die das sogenannte „Alpine-Symbol“ auf der Flanke tragen. Das ist ein gezackter Berg mit einer Schneeflocke darin. Mit allen anderen Reifen erfüllen Sie Ihre situative Winterreifen-Pflicht nicht! Das früher übliche Symbol „M+S“ reicht nicht mehr aus. Prüfen Sie also unbedingt, ob Sie Ihre Winterreifen jetzt durch neue ersetzen müssen.
Wie viel Profil brauchen Ihre Winterreifen?
Egal für welche Saison: Hat ein Pkw-Reifen weniger als 1,6 mm Profil, darf er nicht mehr gefahren werden. Doch dann sind Sie bereits ziemlich unsicher unterwegs. Bei Winterrädern und Ganzjahresreifen sollten Sie schon bei weniger als 4 mm einen Wechsel in Betracht ziehen. Und denken Sie beim Aufziehen der Räder im Herbst daran, dass Sie für die kommenden Monate noch etwas Profil-Spielraum bis zur Mindestgrenze benötigen. Werden Sie mit zu wenig Profil erwischt, droht ein saftiges Bußgeld sowie ein Punkt – ganz zu schweigen von der Gefahr für Sie und andere.
Übrigens: Als Schnelltester für die Profiltiefe können Sie eine 1-Euro-Münze verwenden. Deren Goldrand ist nämlich 3 mm breit.
Wie alt darf ein Winterreifen sein?
Auch Reifen altern – indem das Gummi härter wird. Das wirkt sich gerade bei Winterreifen noch ungünstiger aus als bei Sommerreifen. Nach etwa 6 Jahren verschlechtern sich in der Regel deren Fahreigenschaften. Reifen, die älter als 8 Jahre sind, sollten Sie möglichst austauschen. Wann Ihre Reifen produziert wurden, verraten Ihnen die letzten 4 Ziffern der DOT-Nummer an der Flanke. Steht dort z. B. 1223, wurde Ihr Reifen in der 12. Kalenderwoche 2023 hergestellt.
Wie schnell dürfen Ihre Winterräder rollen?
Nicht alle Reifen sind für dieselbe Höchstgeschwindigkeit zugelassen wie Ihr Fahrzeug. Wie schnell Sie mit einem Reifen fahren dürfen, verrät Ihnen der Geschwindigkeitsindex, der mit einem Buchstaben angegeben wird:
- T: 190 km/h
- U: 200 km/h
- H: 210 km/h
- V: 240 km/h
- W: 270 km/h
- Y: 300 km/h
Gut zu wissen: Ihr Winterreifen darf grundsätzlich auch für eine geringere Geschwindigkeit zugelassen sein als Ihr Fahrzeug. Allerdings müssen Sie dann einen Aufkleber im Sichtfeld des Fahrers anbringen, der Sie an diese maximale Höchstgeschwindigkeit erinnert, oder einen digitalen Geschwindigkeitsbegrenzer mit Displayanzeige einstellen. Deren Fehlen gilt mittlerweile sogar als „erheblicher Mangel“ bei der Hauptuntersuchung.
Wenn Sie diese Dinge im Blick behalten, sind Sie im Winter sicher unterwegs. Empfehlenswert ist zudem eine vorausschauende Urlaubsplanung. Denn im Ausland gelten zum Teil zusätzliche Pflichten und Bestimmungen für Winterreifen. Machen Sie sich also lieber rechtzeitig schlau, um unnötigen Ärger zu vermeiden.
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